Blitzlicht auf meine Forschung Jack Kruse, Kälte, Meeresfrüchte

Im letzten Beitrag habe ich ein paar Überlegungen zu PGC-1alpha angestellt. Das ist einer der zentralen Regulatoren für die Mitochondrienbiogenese.

Das Thema ist für mich besonders aktuell, weil ich mich gerade mit Jack Kruse beschäftige. Er ist einer der bizarrste, aber auch aufregendsten Figuren der paleoinspirierten Blogosphäre. Die Verbindung zum obigen Thema ist, dass Jack Kruse ein großer Befürworter von Kälte ist und die Vorteile von Kälteanpassungen hervorhebt.

Für diejenigen, die sich mit ihm beschäftigen wollen, hat Jack Kruse eine Seite zusammengestellt: Getting Started Guide

Ich lese gerade sein Buch Epi-paleo Rx: The Prescription for Disease Reversal and Optimal Health

Besonders aufregend ist für mich, dass er biologische Fragen auf Physikalische herunterbricht. Ich kann jedoch verstehen, dass das die Herausforderung des Reduktionismus nicht für jeden so interessant ist.

Eine für die Steinzeiternährung relevante Besonderheit ist, dass er seine Thesen um die Kälteanpassung auf ein Ereignis stützt, dass sich vor 65 Millionen Jahren ereignet hat. Der Meteor, der auf die Erde gestürzt ist, soll für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich sein, aber auch dafür, dass es zu einer Art nuklearem Winter auf der Erde kam. Hier liegen die Wurzeln der säugetiertypischen Kälteanpassung.

Das ist ein ähnlicher Gedankengang wie meiner zum Thema Hunger. Viele grundsätzliche Aspekte von Gesundheit und Fitness haben wenig mit der Steinzeit zu tun. Zum Beispiel versuchen Viele das intermittierende Fasten an die Steinzeiternährung anzuschließen, indem sie sich nur auf die Lebensweise von Jägern und Sammlern beziehen. Mein Standpunkt ist, dass das Prinzip des intermittierenden Fastens sehr viel grundsätzlicher ist. Sobald ein Lebewesen größeren Aufwand betreiben muss, um Nahrung zu beschaffen, liegt dieses Prinzip vor.

Was legt Jack Kruse nahe? Die beiden wichtigsten Punkte sind für mich:

  1. Mehr Meeresfrüchte und Fisch. Sie haben eine hohe Mikronährstoffdichte. Außerdem ist fettiger Fisch eine wesentlich bessere Quelle für Omega 3 Fettsäuren. Auch, wenn grassgefüttertes Rind ein gutes Verhältnis vom Omega 3 zu 6 hat, ist die Menge doch vergleichsweise gering.
  2. Mehr Kälte. Kälte ist eine sehr nützliche Methode um die Mitochondriengesundheit zu verbessern. Das heißt, dass man mehr und vor allem auch sauberere Energie in der Zelle produziert.

Update (2014-12-28-11:42): Seafood meint im Englischen alle essbaren Dinge aus dem Meer, während im Deutschen der Begriff Meeresfrüchte nicht miteinschließt. Deswegen habe ich den ersten punkt korrigiert. Danke an Peter. (siehe Kommentar)