Die Morgenroutine I - Warum überhaupt?

Zusammenfassung: Die Morgenroutine ist ein mächtiges Mittel um einen weiteren Schritt in Richtung robuste Gesundheit zu tun. Sie ist einfach zu gestalten und hat ein sehr gutes Verhältnis von Kosten und Nutzen. Es geht hier um drei Gründe eine Morgenroutine in sein Leben aufzunehmen.

Die Morgenroutine - diejenigen, die eine menschenwürdige Medienbildung haben, kennen sie wenigstens aus den Filmen Rocky 1-6.1 Für alle anderen, hier eine kleine Inspiration:

Die Eier sind selbstverständlich nicht Teil der Morgenroutine, aber Rocky hatte nicht die Gelegenheit auf Improved Eating zu stöbern.

Warum?

  1. Energieverbrauch vor Energieaufnahme
  2. Leichte Integration in den Alltag
  3. Ein guter Start in den Tag

1. Energieverbrauch vor Energieaufnahme

In verschiedenen Beiträgen habe ich dafür argumentiert, dass man Anstrengung zeitlich vor die Nahrungsaufnahme setzen sollte.

  1. In Steinzeiternährung, intermittierendes Fasten und Training habe ich die Verbindung von Steinzeiternährung und intermittierendem Fasten gezogen. Wenn man eine Ernährung verfolgt, die gemäß eines Daseins als Jäger und Sammler entwickelt ist, ist intermittierendes Fasten genauso Konsequenz dieser Haltung wie es der Getreideverzicht ist.
  2. In Biorhythmus I – Die wahre Natur des Hungers habe ich beschrieben, dass Hunger eigentlich ein Motivator für Bewegung sein sollte. Die Fastenreaktion des Körpers kann so gedeutet werden, dass sich der Körper hier auf die nächste Anstrengung unmittelbar vorbereitet.

Eine Morgenroutine setzt also Belastung und Anstrengung zeitlich sogar noch vor ein mögliches Frühstück. Die Morgenroutine setzt also den Körper in den Kontext, in welchem er seit Jahrmilliarden Jahren war und auf welchen er mit guter Gesundheit reagiert hat.

Sportliche Betätigung ist notwendig um zu wirklicher Gesundheit gelangen. So wie wir im steinzeitlichen Kontext kein Getreide (oder nur in sehr kleinen Mengen) zur Verfügung hatten, waren wir zu hoher Aktivität gezwungen.

Das Argument der Steinzeiternährung gilt also auch für die Körperliche Betätigung. Dass richtig ausgeführter Sport gesund ist, sollte außer Frage stehen.

2. Leichte Integration in den Alltag

Wie soll man die Bewegung in den Alltag integrieren? Viele verbinden damit den Gang ins Fitnessstudio oder nach der Arbeit im Park joggen zu gehen. So hat man sich eine hohe Hürde gesetzt. Schließlich muss man sich einige Verhaltensweise antrainieren. Man muss lernen seine Sportsachen vorzubereiten. Man muss sich überwinden und in einer neuen sozialen Situation agieren. Schlussendlich muss man auch viel Raum im Alltag für den Sport einräumen.

Für einige ist diese Hürde glücklicherweise klein. Für sie ist Sport bereits integrierter Bestandteil ihres Lebens. Sie sind es auch, die betonen, wie groß der Nutzen und wie klein eigentlich die Kosten von regelmäßigem Sport sind. Doch für jemanden, der gerade mit dem Sport anfangen will, sind diese Hürden doch recht hoch.

Die Morgenroutine umgeht viele dieser Probleme. Man braucht kein Sportzeug. Es reicht die Unterwäsche. Man braucht nirgendwo hinzufahren. Das eigene Schlafzimmer reicht. Man braucht sich in keinem sozialen Umfeld zu orientieren. Man ist für sich.

Eine Morgenroutine wird zu einem Ritual, dass genauso automatisch durchgeführt wird wie Zähneputzen. Das senkt die Entscheidungsermüdung erheblich. Eine Routine spult man automatisch ab, ohne sich erst zu überlegen, ob man nun die rote oder die blaue Hose zum Sport anzieht.

Weil die Routine ein kurzes und immer wiederkehrendes Ritual zum gleichen Zeitpunkt ist, kann man sie sich auch entsprechend leicht antrainieren. Im Gegensatz dazu steht ein Training im Fitnessstudio ohne feste Trainingstage. Je konkreter die Aufgabe, desto leicht er ist es ihr zu entsprechen.

3. Ein guter Start in den Tag

Es gibt zwei Möglichkeiten in den Tag zu starten:

  1. Snooze
  2. Alarm

Die erste Haltung des Tages bestimmt die Haltung des restlichen Tages. Jeder von uns kennt die Morgen, wenn wir immer wieder den Snooze-Knopf drücken anstatt aufzustehen. Mit jeder viel zu kurzen Schlafperiode wird es schwerer sich aus dem Bett zu quälen. Der Schock dann auf einmal zu wenig Zeit zu haben oder zu spät zu kommen lässt uns dann aufspringen und auf einmal sind wir wach.

[pullquote position="right" hidden="true"]Es gibt zwei Möglichkeiten in den Tag zu starten: Snooze oder Alarm[/pullquote]

Doch dann ist es zu spät. Wir sind hektisch, gestresst und fahrig. Wir vergessen die Hälfte unserer Sachen und rasen wie besengt durch den Berufsverkehr.

Das geht auch leichter. Alarm ausmachen, aufstehen und sofort mit einer sinnvollen Tätigkeit anfangen. Viele Morgenmuffel haben sich eine Routine der Morgenmuffelei antrainiert. Sie machen sich völlig unnötig das Leben schwer. Eine sportliche Morgenroutine kann sich als Gegenmittel zum bleischweren Morgen herausstellen. Sie kann den Morgen erfrischen und so den ganzen Rest des Tages positiv beeinflussen. Das heißt nicht unbedingt, dass der erste Moment des Aufstehens angenehmer ist, aber der Widerstand wird leichter zu überwinden und er verschwindet schneller.

Ich kann mich noch an das Gefühl erinnern, als ich jeden Tag vor der Schule Ausdauerläufe gemacht habe. Auf der einen Seite war es eine harte Überwindung. Auf der anderen Seite habe ich mich später gefühlt, als könnte ich Bäume ausreißen. Ich hatte das Gefühl einen Schritt voraus zu sein.

Bei Improved Eating geht es darum einen gesunden Lifestyle zu installieren. Es geht um die bewusste Auseinandersetzung mit seinen Glaubenssätzen und darum die Kontrolle über sein Leben zu gewinnen. Die Ernährung ist dabei die Ausprägung einer inneren Haltung sich selbst wirklich etwas Gutes zu tun.

[pullquote position="right" hidden="true"]Je mehr man macht, desto weniger wird mit einem gemacht.[/pullquote]

So wie der Tag startet, so läuft er gewöhnlich weiter. Eine Morgenroutine bedeutet sich für Aktivität zu entscheiden. Wenn man sich eine Morgenroutine angewöhnt hat, hat man mehr Energie für den Start in den Tag. Es ist Proaktivät, die uns ein energetisches Gefühl verleiht. Die Passivität und das Hinterherrennen hinterlässt uns ein träges und schlechtes Gefühl.

Abschließende Worte

Ich habe verschiedenste Morgenroutinen für mich und andere eingesetzt. Sie sind für die verschiedensten Zwecke einsetzbar. Je nachdem, ob man nun sein Muskel-Fett-Verhältnis verbessern will, oder man einen ersten Einstieg in den Sport haben will. Man kann solche Morgenroutinen auch als Ergänzung einsetzen. Man denke dabei vor allem an Berardis G-Flux Modell.

Im zweiten Teil Die Morgenroutine II - Auf Autopilot stelle ich Methoden vor sich eine solche Gewohnheit anzueignen, ohne sich dauerhaft und immer wieder zu überwinden. Viele scheitern schon an der Technik sich neue Gewohnheiten zu eigen zu machen. Daran soll es nicht liegen.

Fragen

  • Wie sieht dein Morgen aus? Eher Snooze oder eher Alarm?
  • Was für einen Effekt hätte eine Morgenroutine für den Rest deines Tages?

Fotos

Photo Credit: txbowen via Compfight cc


  1. Der fünfte Teil ist ausgenommen.