Paleo Probleme selbstgemacht - Mandelmehl

Eichhörnchen mit Mandel nicht mit Mandelmehl

Mandelmehl ist eine beliebte Zutat um getreidefrei zu backen. Diese Zutat scheint jedoch nicht ganz unproblematisch zu sein. Lauren von Empowered Sustenance hat einen interessanten, aber nicht überraschenden Artikel über Mandelmehl geschrieben. Hier in aller Kürze eine Zusammenfassung:

  1. Mandelmehl macht es schwer abzuschätzen, wie viel Nahrung man eigentlich vor sich hat. Eine Tasse Mandelmehl umfasst 90 Mandeln.
  2. Mandelmehl ist reich an Omega-6-Pufas (30%), welche normalerweise ohnehin zu viel aufgenommen werden. Sie zählt einige Probleme auf wie verlangsamter Stoffwechsel, erhöhte Entzündungsmarker und einige mehr.
  3. Die ungesättigten Fettsäuren in Mandelmehl sind nicht hitzebeständig. Sie macht eine einfache Folge auf. Das Fett oxidiert bei Hitze, oxidiertes Fett bedeutet freie Radikale und freie Radikale bedeuten Zellschäden.
  4. Mandelmehl ist reich an Oxalat (so wie eben Mandeln), welches Probleme im Darm verursacht, Arthritis und Verhaltensprobleme wie ADHS
  5. Mit Kokosmehl steht eine wesentlich bessere Alternative zur Verfügung

Keine Überraschung

Keine Überraschung feststellbar
  1. Ein Credo der Steinzeiternährung ist es möglichst unverarbeitete Nahrung zu essen. Mandelmehl muss ziemlich ähnlichen Verarbeitungsprozessen unterzogen werden wie Weizenmehl.[^Felix1] Das ist erstmal keine sehr starke Begründung, aber es sollte vorsichtig machen. Vorsicht ist schwer zu überraschen.
  2. Nüsse haben die gleiche Funktion wie Getreide. Sie sind schutzlose "Pflanzenembryos". So wehren sie sich auf biochemische Weise mit diversen Antinährstoffen. Daher ist es nicht weiter überraschend, wenn sie auf ähnliche Weise problematisch sind wie Getreide. Ihr Gehalt an Phytinsäure ist zum Beispiel absurd hoch.

Abschließende Worte

Nüsse sind lange nicht so gut erforscht wie Getreide. Sie erfüllen aber die gleiche Funktion für die Pflanze. Es sind die Brücken zur nächsten Generation und entsprechend werden sie geschützt. Es würde mich nicht wundern, wenn bei näherer Untersuchung Nüssen ähnliche Schutzmechanismen nachgewiesen würden wie bei Getreideprodukten.

Praxisbezug

Für eine Steinzeiternährung sollte man möglichst unverarbeitete Nahrung zu sich nehmen. Dabei spielt es kein Rolle, ob ein industrieller Großkapitalist oder man selbst in der Küche für die Verarbeitung verantwortlich ist. Versuche möglichst wenig Verarbeitungsschritte zu verwenden. Je stärker man ein Nahrungsmittel verarbeitet, desto stärker entfernt man sich vom Grundprinzip der Steinzeiternährung. Das muss nicht schädlich sein, aber Vorsicht ist geboten.

Viel zu backen ist der Versuch die alten Ernährungsgewohnheiten beizubehalten. Gerade bei beliebten Umstellungsmethoden wie 30 Tage nur gemäß der Steinzeiternährung zu essen können alte Gewohnheiten und Erwartungen wie Widerhaken sein. Einfach keine Verarbeitung in dieser Zeit zuzulassen, ist vielleicht die bessere Lösung für dich. Siehe auch hier: Der Ernährungsplan - Verzaubere mein Schwert

Fragen

  • Kann Kuchen überhaupt paleo sein?
  • Was genau heißt "möglichst unverarbeitet" für die Steinzeiternährung?
  • Was haltet ihr davon möglichst viele Zutaten zu mischen (z.B. Kokosmehl + Mandelmehl + Haselnussmehl) um die problematischen Stoffe "weiter zu streuen"?

Ich bin gespannt auf eure Meinung.

Erfahrungsberichte:

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Photo Credit: Gilles Gonthier via Compfight cc