Bewegungsnährstoffe und Grundlagenprogramm
Ausgehend vom Modell "Bewegung als Nahrung" habe ich in Lebenswandel: Reflexion und Analyse über Makro- und Mikronährstoffe der Bewegung geschrieben. Dies ist nicht lediglich ein Vergleich, um eine bestimmte Weise anzuregen, wie man über Bewegung nachdenken kann. Dahinter steckt ein tatsächlicher Versuch ein rationales Modell von Bewegung als Nahrung zu finden.
Zwei mögliche Kandidaten für Nährstoffe der Bewegung sind:
- Negative Wiederholungen mit über 70%1RM.
- Dynamische Kontraktionen am Ende der physiologisch möglichen Bewegungsamplitude (nicht jeder Mensch wird einen vollen Spagat erlernen können).
Der aktuelle Stand meiner Arbeit lässt nicht zu, dass ich sagen kann, ob dieses Modell es in den Kreis der Kernmodelle schaffen wird, oder es in einem übergeordnetem aufgehen wird. Vergleiche dazu den Blogpost zu der vergleichenden Arbeit mit Kodizes. Im Buch Lebenwandel: Selbstentwicklung werde ich ein Meta-Modell von Kodizes benutzen, nicht aber die einzelnen Kodizes. So kann das Nährstoffmodell der Bewegung sowohl Resultat oder nur Meilenstein meines allgemeinen Bewegungsmodells sein.
Jedenfalls lohnt es sich auf eine solche Weise über Bewegung nachzudenken. Es bietet einen zweiten Blick auf Vollständigkeit. Ein sehr viel primitiveres Modell wäre ein eigenes Modell von Bewegung, dass nur vier Komponenten aufweist:
- Kraft(-training)
- Ausdauer(-training)
- Moblität(-straining)
- Bewegungsvielfalt
Bei diesem groben Modell denken wir über Bewegung so nach, wie wir über Ernährung denken würden, indem wir ein sehr grobes Modell der Ernährung anwenden: 60% des Tellers sollten durch pflanzliche Nahrungsquellen und 40% durch tierische Nahrungsquellen bedeckt sein.
Das Ziel dieser Überlegungen ist die Lebensmittel der Bewegung herauszufinden. So wie wir weder Protein noch B-Vitamine zu uns nehmen, sondern einen Eintopf, absolvieren wir keine negativen Wiederholungen mit >70%1RM, sondern machen Josephs Grundlagentrainings.
Eine gute Übung über die eigene Bewegungspraktik nachzudenken ist, was es genau ist, was man macht, sodass man einen Trainingsreiz setzt. Will man sein Herz trainieren, verrichtet man beliebige Arbeit in einer bestimmten Intensität. Es spielt dafür keine Rolle, ob man joggen geht oder 30min einen leichten Medizinball wirft. So spielt es für die Ernährung keine Rolle, ob man Steak mit Gemüse isst oder Eintopf. Doch nur wenige Menschen kommen selbständig auf die Idee auch mal einen Ball durch die Gegend zu deppern oder einfach alles in einen Topf zu werfen, was sie so essen.
Oder in einem Kurzvergleich:
Steinzeiternährung. Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse, Obst, Nüsse und Samen: In 30 Rezepten einfach selbst gemacht.
Bewegung. Mobilitycardio, organisches Kammerkrafttraining, Turnen und Hantelübungen: In 30 Trainingsplänen einfach selbst gemacht.