Die ketogene Ernährung
Die Effekte des Fastens und der ketogenen Ernährung sind einander in vielen Punkten ähnlich. Daher macht es wenig Sinn den Begriff einer ketogenen Ernährung für eine kohlenhydratarme und fettreiche Kost zu reservieren.
Ich schlage hier folgende Definition vor:
- Ziel einer ketogenen Ernährung ist einen Zustand der Ketose zu erreichen. Das heißt eine deutliche Erhöhung der Ketonkörperkonzentration im Blut.
- Die Mittel diese zu erreichen sind: Fasten, eine fettreiche, kohlenhydratarme Ernährung und Konsum von mittelkettigen Fettsäuren
Der "Trick" dieser Definition ist es Zweck und Mittel voneinander zu unterscheiden. Was man üblicher Weise mit jedem dieser verschiedenen Mittel versucht zu erreichen ist eine Verstärkung der Ketonkörperproduktion (nicht nur).
Nur die körperlichen Mechanismen unterscheiden sich, wenn man versucht zu erklären, warum hier die Ketonkörperproduktion erhöht ist.
- Eine fettreiche, kohlenhydratarme Kost erhöht die Verfügbarkeit von Fettsäuren, die in der Leber dann im Überfluss und unter Mangel von Kohlenhydraten teilweise zu Ketonkörpern umgebaut werden.
- Fasten zwingt den Körper, die eigenen Fettreserven zu mobilisieren. Weil die Glykogenreserven der Leber relativ schnell aufgebraucht sind, befindet sie sich hier in einer ähnlichen Situation, wie bei einer kohlenhydratarmen und fettreichen Kost. Sie muss viel Fett verstoffwechseln und hat aber wenig Kohlenhydrate zur Verfügung. Das ist die Voraussetzung dafür, dass sie einen Teil der Fettsäuren als Ketonkörper in den Blutstrom zur weiteren Verstoffwechselung gibt.
- Mittelkettige Fettsäuren werden anders verstoffwechselt als langkettige Fettsäuren. Sie werden direkt über die Leberpfortader an die Leber weitergegeben und werden nicht eingelagert. So werden sie direkt verstoffwechselt und entsprechen wird so wieder ein Zustand eines Fettüberschusses im Verhältnis zu den verfügbaren Kohlenhydraten geschaffen.
Wie man sieht, sind es verschiedene Mechanismen, die man sich zu Nutze macht um seine Leber dazuzubringen vermehrt Ketonkörper zu produzieren.
Wenn man eine ketogene Ernährung unter diesem Gesichtspunkt ansieht, ist deutlich: Viele Wege führen nach Rom. Man kann sogar die drei Möglichkeiten miteinander verbinden, wenn man noch tiefer in den Zustand der Ketose kommen will.