Ein Blick hinter die Kulissen
Zusammenfassung: Improved Eating ist ein ganzheitliches Ernährungskonzept. Hinter diesem steht eine bestimmte Haltung. Es ist die Offenheit von jedem lernen zu wollen und die Suche nach grundlegenden Prinzipien in der Ernährung.
Es ist einige Monate her, dass ich mit dem Bloggen angefangen habe. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, einige wichtige Aspekte von Improved Eating zu erklären. Dir könnte schon aufgefallen sein, dass die Themen sehr unterschiedlich sind. Ich schreibe über die Entscheidungen und Gewohnheiten. Ich beziehe mich bei meinen Überlegungen auf Bodybuilder aber auch auf MS-Erkrankte. Ich schreibe vor allem über den gesundheitlichen Aspekt von Ernährung, trainiere aber selbst leistungsorientiert.
Wie passt das zusammen?
Nun folgt ein kleiner Blick hinter die Kulissen des Projekts Improved Eating:
Meine Ernährungsvorgeschichte
Noch vor einigen Jahren habe mich über einen Kumpel von mir lustig gemacht. Wir haben uns kennengelernt, als ich mich im Fitnessstudio meiner Uni angemeldet habe.
Mit regelmäßigem Krafttraining hatte ich bis dato nichts zu tun (bis auf ein paar kleine Flirts für einige Monate). Ich kam als "Neuer" in eine Gemeinschaft von Pumpern. In den Satzpausen wurde diskutiert, wie man sich eine extra Portion Magerquark reinzwängen oder in der Mensa möglichst viele Nudeln in seine Schalte stopfen kann.
Ich habe damit geprotzt, dass ich fast jeden Abend zwei Margeritha-Pizzen aus dem Discounter gegessen habe. Verfeinert habe ich das Ganze mit jeder Menge Fleischwurst und extra Käse. Nach dem Backen habe ich noch eine ganz ansehnliche Schicht Remoulade auf der Pizza verteilt (für meine Vorliebe von zentimeterdicken Remoulade- oder Mayonnaiseschichten und auch meinen täglichen Kuchenkonsum in der Schule war ich eine ganze Weile bekannt). Ich habe bewusst auf nichts in der Ernährung geachtet, außer meinen Wanst mit Fast Food zu stopfen.
Allein der Gedanke überhaupt auf meine Eiweißzufuhr zu achten erschien mir irgendwie unnötig. Für mich war es damals sogar auszeichnendes Merkmal, weil ich solche Dinge eher mit Bodybuilding verbunden habe. Damals habe ich mir immer größte Mühe gegeben mich von Bodybuildern abzugrenzen.
Als ich dann mit einem der Pumper in eine WG gezogen bin, habe ich allmählich und testweise einige Ernährungsratschläge übernommen. Manisch, wie ich bin, habe ich schnell begonnen Stück für Stück meine Ernährung umzugestalten, weil ich die Effekte schnell spürte. Heute bin ich bei meiner persönlichen Mischung aus intermittierendem Fasten, LowCarb bis Keto, G-Flux und Steinzeiternährung (mit Milchprodukten) angekommen. Dazu gehören noch einige andere Dinge, wie das allgemeine Vermeiden von chemischer Belastung im Alltag wie Zahnpasta, Zwischenroutinen und anderen Dingen, die man gewöhnlich nicht mit der Ernährung verbinden würde.
Mit meiner veränderten Ernährung konnte ich
- meine Regeneration erheblich verbessern. Ich regeneriere mit Ende zwanzig besser als mit Anfang zwanzig.
- mein durch eine vergangene Schimmelpilzbelastung stark angegriffenes Immunsystem ist wieder hergestellt.
- meine Konzentration über den Tag deutlich verbessern.
Ich konnte mich körperlich und geistig auf eine neue Stufe bringen.
Die Geschichte von Improved Eating
Die Idee von Improved Eating kam eigentlich von meinem besten Kumpel. Das Konzept der Steinzeiternährung hat mich in erster Hinsicht interessiert, weil ich die formal-wissenschaftstheoretische Struktur dahinter analysieren wollte. So habe ich einiges darüber in meinem Zettelkasten1 angesammelt. Als ich dann meinen besten Kumpel mit meinen manisch-labyrinthischen Ideen belästigt habe, kam von ihm der Vorschlag daraus doch einfach ein Buch zu machen.
Zunächst war das Buch als wissenschaftstheoretische Abhandlung der Steinzeiternährung als Theorie gedacht. Allerdings hat sich mein Fokus verschoben, wie aus einem sehr abstraktem Konzept wie einer Argumentform, schließlich eine echte Handlung entsteht.
Schließlich orientierte ich mich immer mehr an der Frage: "Was kann ich daraus lernen?" und der eigentliche Anwendungsteil rückten immer mehr in den Vordergrund.
Schließlich bin ich bei dem jetzigen Konzept von Improved Eating angelangt:
Improved Eating
Der Name ist Programm. Aus der Frage "Was kann ich daraus lernen?" ist die Haltung von Improved Eating entstanden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nahezu von jedem Standpunkt etwas lernen kann.
- Übergewichtige haben mit besonderen Problemen zu kämpfen - vor allem, wenn dem Übergewicht ein psychisches Problem zu Grunde liegt. Das Übergewicht hat dann keine körperliche Ursache. Übergewicht wäre in diesem Fall die Folge einer psychischen Erkrankung. Wir trennen meist die Frage "Was soll ich essen?" von der Frage "Warum esse ich das, was ich esse?". Diese Sichtweise auf eine mögliche Ursache des Übergewichts lässt die Grenze zwischen Psyche und Körper verschwimmen. Wir alle kennen Menschen, die sagen "Ich würde gerne besser essen, aber ich kann nicht." Wenn man selbst ein sogenanntes diszipliniertes Leben führt, ist es schwer verständlich. Durch diese Frage konnte ich mich für das Thema Ernährungspsychologie öffnen. Diese Fragen sind für jeden relevant. Für die einen ist es wichtig eine Umstellung des Lebenswandels überhaupt vollziehen zu können. Für andere bietet die Ernährungspsychologie einen gute Lebenswandel mit weniger mentaler Belastung zu vollziehen zu können.
- Menschen mit chronischen Erkrankungen wie MS (Multiple Sklerose) wie Dr. Wahls müssen in besonderer Weise auf ihre Ernährung achten. An ihrem Beispiel und ihren vielversprechenden Studienergebnissen kann man ablesen, dass solche Erkrankungen auf einer niedrigen Toleranz zu basieren scheint. Sie vertragen Nährstoffmangel und Schadstoffe schlechter als der Durchschnitt. Doch nur weil die Toleranz von uns (sogenannten) Gesunden höher ist, heißt das nicht, dass wir selbst schadlos durchkommen. Europäer vertragen Alkohol besser als Asiaten (ihnen fehlt ein Enzym in der Leber). Das heißt nicht, dass Alkohol für Europäer gut ist. Menschen wie Dr. Wahls sind empfindliche Messinstrumente, die uns Verbesserungensmöglichkeiten der Ernährung zeigen können, an welche wir vorher nicht gedacht haben.
- Urvölker leben seit Jahrtausenden von Jahren im Einklang mit der Natur. Sie sind ungewöhnlich frei von Problemen wie Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht - eben Krankheiten unserer modernen Kultur. An ihrem Beispiel können wir lernen, wie man solchen Problemen begegnen kann. Ob man nun mit Übergewicht zu kämpfen hat und abnehmen will oder man Leistungssportler ist und Störfaktoren wie Entzündung und ein belastetes Verdauungssystem ausmerzen. Von Urvölkern kann man Prinzipien der Ernährung lernen, die diese Ziele erreichbarer machen.
Das sind nur wenige Beispiele. Improved Eating ist das Resultat einer Grundhaltung zum Lernen.
- Was kann ich als adipöser Mensch von einem Bodybuilder lernen?
- Was kann ich von Tieren über die Ernährung von Menschen lernen? (wenn ja, was?)
- Was kann ich als Leistungssportler von der Ernährung für Multiple Sklerose lernen?
- Was kann ich als alleinerziehende Mutter im Beruf von Ernährungsberatern lernen?
- Was kann ich als ein wissenschaftlich Forschender von spirituellen Herangehensweisen an die Ernährung lernen?
Je abwegiger die Frage, je schwieriger der Transfer, desto eher treten die grundlegenden Prinzipien hervor. Es ist die Frage nach den Gemeinsamkeiten, die diese zum Vorschein bringt. Hier entsteht das Fundament von Improved Eating und von hier aus entwickle ich die Handlungsanweisungen.
Die nächsten Beiträge
Hier ein kleine Vorschau auf die nächsten Beiträge:
- Ich werde eine Beispielwoche einer fiktiven Person beschreiben. Diese Person hat einen aktiven Lebensstil und einen typischen Bürojob. An ihr will ich klar machen, wie man eine Woche planen kann. Dabei werde ich darauf eingehen, wann man kurze und wann längere Fastenperioden einbauen und wie man den Aktivitätslevel in der Ernährung berücksichtigen kann.
- Ich werde nachweisen, dass das Modell der Kalorienbilanz erhebliche Fehler und Mängel hat. Es ist wichtig zu verstehen, was genau die Kalorienbilanz überhaupt aussagt und was nicht, wenn man diese verwenden will.
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Wer sich für persönliches Wissensmanagement interessiert, sollte den Blog (englisch) meines verehrten Admins (zuständig für alle technischen Anlegenheiten meiner Projekte) im Auge behalten. http://christiantietze.de/posts/ ↩