Wie Kälte Muskeln aufbaut - Forschungsblitzlicht
Irisin ist ein körpereigener Botenstoff. Ich hatte mich eigentlich vor dem Hintergrund für ihn interessiert, weil er weißes Fett in Braunes umwandelt. (Update 2014-12-28-14:10: Weißes in braunes Fett und nicht umgekehrt. Danke an Petra)
Ein zentraler Unterschied zwischen diesen beiden Fettsorten ist, dass braunes Fett wesentlich mehr Mitochondrien enthält. So hat braunes Fett einen aktivieren Energiestoffwechsel. Der Körper produziert hier Wärme, was die Verbindung zum Thema Kälte ist. Irisin wird durch Training und Kälte ausgeschüttet.
In der Studie von Huh et al.[^huh2014] stellte die Forschertruppe unter anderem die folgenden drei Effekte von Irisin fest:
- IGF-1 wird ausgeschüttet. IGF-1 ist ein Stoff, der Muskelwachstum befördert.
- Myostatin wird gesenkt. Myostatin ist ein Stoff, der das Muskelwachstum begrenzt.
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PCG-1alpha4 wird ausgeschüttet. PCG-1alpha4 ist ein eine Isoform von PGC-1alpha, welcher im Zusammenhang mit Muskelwachstum zu sehen ist.
Wenn Kälte zur Irisinausschüttung führt und Irisin einen förderlichen Effekt auf das Muskelwachstum hat, scheint Kälte eine ganz besonders interessante Angelegenheit zu sein:
- Auf der einen Seite hat Kälte Effekte, die dem Ausdauertraining ähnlich sind. (Vermehrung der Mitochondrien)
- Auf der anderen Seite scheint Kälte dem Krafttraining ähnliche Effekte zu haben.
Kann Kälte Kraft und Ausdauer gleichzeitig fördern? Damit wird Kälte immer interessanter.
Wenn meine Wade wieder genesen ist und ich mein Training wieder voll aufnehmen kann, werde ich die Kälteanpassung stärker forcieren. Dieser verrückte Jack Kruse! Er scheint da auf etwas richtig Gutes gestoßen zu sein.
Ich sammle übrigens auch Anekdoten zum Thema Kälte. Vor einiger Zeit bin ich beispielsweise über den Blog von Ross Enamait auf die mongolischen Ringer gestoßen. Schaut euch mal das Video ab 6:30min an:
Falls ihr Anregungen oder Fragen zum Thema habt. In den Kommentaren ist Platz dazu. Ich freue mich aber auch über mehr Material zum Thema Kälte.